Drei Frauen aus drei Generationen und drei Musikerinnen bringen Lebenslinien und Zeitachsen durcheinander. Die drei Frauen teilen sich das Leben einer Person und leisten dem vorgegebenen Lebensentwurf Widerstand. Sie singen und sprechen Gedanken, Geheimnisse, Selbstbezichtigungen, Erklärungen, Gespräche mit Geliebten und Gehassten und legen sich gegenseitig Dinge in den Mund. Das Stückbewegt sich wie das Leben – zwischen strenger Form, Gestaltungswillen und blitzschnellem Reagieren auf neu geschaffene Tatsachen.
„Ohne Lächeln kommt der Mensch, ohne Lächeln geht er. Drei fliegende Minuten lang war er froh.“ Jean Paul hat diesen Sinnspruch formuliert und damit eine klare Biographie-Schablone vorgeschnitten. Die im wahrsten Sinne mehr-stimmige Produktion „Drei fliegende Minuten“ versucht etwas sehr Ähnliches: die Nachzeichnung eines Lebens aus und in drei Perspektiven, ja drei fliegenden Minuten. Im Zentrum des Geschehens steht ein namenloses Frauenleben, von Liebe, Lieben, Krankheit, Stagnation, Wirrnis und von rückblickender Lakonie und zugleich beständiger Aufbruchstimmung markiert. Drei Leben ergeben eines, drei Positionen werden zu einer.