Die Komplexität einer Behörde, eines Unternehmens, der Politik ist nurschwer durchschaubar. Jeder einzelne besetzte Posten eines Amts und dieZuordnungder Kompetenzen sind zwar für sich gesehen vernünftig undverständlich. Wie aber die Verbindungen, die Koordination und Kommunikationverläuft,erschließt sich kaum mehr jemandem. Das trifft auf das Europäische Parlament genau so zu, wie auf die Gema oder das MünchnerKulturreferat.
„Abteilung13 Darstellende Kunst“ untersucht dieses Phänomen. Inhaltlicher Leitfadenist die fragmentarische Erzählung „Das Schloß“ von Franz Kafka, in der ein Landvermesser namens K. versucht, Zugang zum Schloss zuerlangen.Das Schloss mit seiner Verwaltung, wie Kafka es beschreibt, scheint durch einen gewaltigen, undurchschaubaren bürokratischen Apparat jeden einzelnen der Einwohner zu kontrollieren und dabei unnahbar und unerreichbar zu bleiben.Bei Überschreitung der Vorschriften droht vermeintlich Schlimmes. Tatsächlich werden aber vom Schloss niemals erkennbare Sanktionen erhoben
Acht Musiker bevölkern einen gewaltigen, 8 m hohen und 12 m breiten Gerüstbau: dasSchloss, das Amt. Das Rätsel, das es zu ergründen gilt. K., das ist der Künstler, das ist der Performer Stefan Dreher, der im Kafka´schen Dilemmage fangen seine eigene, perfekte Lösung findet.
DasTeam um Pogatschar und Bischoff übernimmt formal die Gegenposition zu feststrukturierten Behörden und Hierarchien. “Abteilung 13 Darstellende Kunst”wird im Netzwerk mit Spezialisten realisiert. Der Arbeitsprozess ist unhierarchisch und dezentral.